Sonntag, 6. Oktober 2013
Die Fischerin vom Märchensee
Und es begab sich aber zu der Zeit,
daß eine Fischerin mit ihrer Rute am Ufer eines Märchensees stand
ohne dies zu ahnen.
Der Schwimmer, an dem der Köder hing, lag ruhig auf dem Wasser.
Nun zur selben Zeit machte sich auch ein junges Paar auf,
Hochzeit zu feiern voll Liebe und Freude.
Ein Bauersmann fuhr die Ernte des Sommers in die leeren Speicher ein.
Ein kleines Mädchen erblickte das Licht der Welt
und ganz sicher geschah im selben Augenblick noch ganz viel,
wovon wir nichts wissen.
Dies alles zu der Jahreszeit, als die Bäume anfingen ihre Früchte der Erde
zurück zu schenken mit einem satten, dumpfen Knall.
Eine wundersame Atmosphäre lag in der Luft.
Die Stimmung glich dem Feierabend, wo Hände nach getaner Arbeit, ausruhen dürfen und Zufriedenheit und Ruhe einzieht in Seele und Gemüt.
So stand also unsere Fischerin am See und just in dem Moment,
als sie beschlossen hatte, es für heut gut sein zu lassen,
hüpfte ihr Schwimmer auf und nieder.
Hocherfreut doch noch einen Fang zu machen,
zog sie so schnell sie konnte an der Angelrute.
Fast hätte sie sie wieder fallen lassen, so erschrocken war sie,
als sie sah, was da an ihrem Haken hing.
Niemals zuvor hatte sie ein solch liebliches Wesen gesehen..
Voll Anmut und Schönheit, elfengleich, schillernd, liebenswert und fröhlich
hatte sie wohl den zauberhaftesten Fang ihres Lebens gemacht.
Eine niedliche Seejungfrau nicht größer als eine Regenbogenforelle
und ebenso schillerte und funkelte ihr Schuppenkleid
und als die Fischerin noch nach Atem rang,
säuselte dieses Wesen mit silberheller Stimme:
Fischerin vom Märchensee, gib mir all dein Ach und Weh.
Bin gekommen zu erfüllen dir einen Wunsch,
der jetzt fließt in der Sekund, ganz tief aus deines Herzens Grund
Sprich was ist dein sehnlichstes Begehren!
Ihr Herzlein sprach laut mit fester Stimme:
Kann mich nicht dagegen wehren,
s´íst mein sehnlichstes Begehren,
dass Licht und Lieb mein Herz erleuchte
ich nie mehr Angst zu haben bräuchte,
in Frieden und Vertrauen könnt sein
und strahlen wie der Sonnenschein.
Das Nixlein sprach:
Dies ist fürwahr ein groß`Begehren,
doch nichts und niemand soll es dir verwehren.
Geh hin und fange an zu singen,
es wird dir alles wohl gelingen
Nimm dir zur Hilfe den goldenen, vierblätterigen Klee
und sei fortan statt Fischerin
die Sängerin vom Märchen-See.
Sagts und ward verschwunden im tiefen Märchensee
und in der Hand der Fischerin lag sechsmal goldner Klee,
der eh sie sich versah, so wie ein Würfel sie umhüllte
und`s Herzlein ihr mit Licht und ganz viel Liebe füllte
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